Besuch einer Gasbrandübungsanlage

Ein Großteil der Energieversorgung in Idstein und Umgebung wird sowohl im privaten, als auch im gewerblichen Bereich über den fossilen Energieträger Gas abgedeckt. Und selbst wenn eine Heizungsanlage durch andere Methoden versorgt wird, so begegnet uns Gas dennoch in allen möglichen Lebens- und Einsatzlagen, sei es die Gasflasche am Grill auf dem Balkon, der alternative Antrieb eines Fahrzeugs oder aber ein Gefahrguttransport auf einem der zahlreichen Verkehrswege rund um Idstein. Aus diesem Grund kann es im Einsatzfall jederzeit passieren, dass wir uns mit dem Gefahrstoff ‚brennbares Gas‘ konfrontiert sehen.

Um den Umgang mit Gasbränden und hier im speziellen mit Erdgas aus dem Versorgungsnetz besser zu verstehen und zu trainieren fanden in den letzten 14 Tagen zwei Übungsveranstaltungen für unsere freiwilligen Kräfte statt. Diese gliederten sich in einen theoretischen Teil, welcher online stattfand und einen praktischen Teil.

Der lokale Netzbetreiber Syna betreibt zu diesem Zweck eigens ein Trainingszentrum im Rheinland-Pfälzischen Oberneisen. Dort konnten wir unter realistischen Bedingungen das Verhalten von Erdgasbränden erleben, deren Besonderheiten kennen lernen und adäquate Löschmethoden einsetzen. Außerdem wurden uns verschiedene Gasarmaturen, wie sie vor und in Gebäuden verbaut sein können präsentiert und wie wir im Fall der Fälle die dazugehörigen Sicherheitseinrichtungen richtig interpretieren und nutzen können.

Zu den Highlights gehörten die Bekämpfung eines Flächenbrandes, welcher durch eine unterirdische „defekte“ Leitung gespeist wurde, das Löschen eines Schachtbrandes mit handelsüblichen ABC-Pulverlöschern und die Auswirkungen ausströmenden Gases in einem geschlossenen Raum, welches durch einen Zündfunken Explosion gebracht wird.

Letzteres simuliert einen kleinen Kellerraum in dem Gas austritt. Es kommt nach der Zündung zu einer Verpuffung, die in einem normalen Keller, in dem sich anstatt des Vorhangs eine weitere Wand mit Tür befindet, zur Gasexplosion würde. Um ein solches, explosionsfähiges Gemisch zu entzünden reicht ein kleiner Funke, wie er z.B. beim Betätigen eines Lichtschalters entsteht.

Um auf ein Gasleck aufmerksam zu werden ist dem Erdgas ein Duftstoff beigemischt, welcher unangenehm riecht. Wenn man einen solchen Geruch wahrnimmt gilt es ruhig zu bleiben, das Gebäude zu räumen und dabei keine elektrischen Verbraucher zu schalten! Rufen Sie die Feuerwehr über den Notruf 112, wir kümmern uns um den Rest.

Wir bedanken uns bei der Syna für die spannende Fortbildung und freuen uns auf’s nächste Mal.